150 Jahre Gnadenbild der Mutter Gottes von der Immerwährenden Hilfe im Kloster Hamicolt

Die „Immerwährende Hilfe“, das bekannte Bildnis der Mutter Gottes, das sich in dieser Klosterkirche befindet, ist die wohl älteste beglaubigte Kopie in Deutschland. Vor 150 Jahren wurde sie von den Redemptoristen im päpstlichen Auftrag von Rom hierher gebracht. 

San Alfonso in RomDie Originalikone wurde im 15. Jahrhundert auf der Insel Kreta gemalt und kam durch Raub in die ewige Stadt. Dort wurde sie in der Kirche San Matteo verehrt, bevor sie 1798 zum Schutz vor Napoleons Truppen in der Nähe versteckt und dann vergessen wurde. Als die Redemptoristen 1866 auf dem selben Grundstück ihre Klosterkirche erbauten und die Ikone wiederentdeckten, wurde sie dem Orden von Papst Pius IX. ausdrücklich mit den Worten anvertraut: „Macht sie überall in der Welt bekannt.“ Durch die Missionstätigkeit der Redemptoristen kamen daraufhin ungezählte handgemalte Kopien in alle Lande. 


Eine der frühesten Kopien wurde am 21.6.1868 von den Redemptoristen in ihre neu erbaute Klosterkirche Maria Hamicolt in Rorup gebracht. Sie ist auf Zedernholz gemalt und wurde, wie eine Urkunde bezeugt, am 26.2.1868 eigens von Pius IX. gesegnet. Sie trägt die Nummer 64 und ist damit das älteste erhaltene Gnadenbild der Immerwährenden Hilfe in Deutschland. (1870 brachte Bischof Ketteler eine Kopie mit Nr. 138 in den Mainzer Dom und eine weitere Kopie, die 1891 nach Bochum kam, trägt schon die Nummer 1418.) 

Seitenkapelle mit Ikone

Von hier aus verbreiteten die Patres auf ihren Gemeindemissionen das Gnadenbild getreu ihrem Auftrag in viele Kirchen und Häuser des Münsterlandes und darüber hinaus z.B. bis in das Emsland und bis nach Thüringen. So wurde es zu einem der bekanntesten Bilder, das seit Jahrhunderten die Menschen einlädt, sich der Mutter Gottes anzuvertrauen. 

Ikone Hamicolt
Im Kulturkampf mussten die Patres das Kloster verlassen. Einige Jahre später konnten die Benediktinerinnen von der ewigen Anbetung es wieder beziehen. Das Gnadenbild blieb in den wechselvollen Zeiten des letzten Jahrhunderts Anziehungspunkt für viele Beter. Auch heute vergeht kein Tag, an dem nicht Menschen mit ihren Anliegen in unsere Kirche kommen und vor dem Bild als Zeichen ihres Gebetes Kerzen entzünden.